Unser Weg führte uns am siebten Tag der Reise von dem Städtchen Malinska auf der Insel Krk über Serpentinen und verschlungenen Pfaden nach Slowenien. Dort besuchten wir im Nationalpark Skocjanske Jame eine gigantisches Höhlensystem, das den Fluss Reka beherbergt und ihrerseits zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Krk verließen wir am späteren Vormittag dieses Tages über die Küstenstraße 102, befuhren die A7, die schließlich zur E61 wird und passierten erneut die Hafenstadt Rijeka. Bei Matulji fuhren wir auf der Bundesstraße 8 Richtung Norden bis zum Grenzübergang. Kurz vor der Grenze tauschen wir in einer Wechselstube an der Straße unsere kroatischen Kuna in Euro zurück und erreichten über zahlreiche abenteuerliche Serpentinen schließlich den Grenzübergang Pasjak.
Im schönen Slowenien fuhren wir auf der E61 bis nach Kozina und dort auf die 409. Schließlich erreichen wir unser Etappenziel: den Regionalpark Skocjanske Jame.
Das UNESCO-Weltkulturerbe liegt im Karstgebiet Kranjska. Die dort fließende Reka fließt dort zunächst überirdisch in einem Tal, bevor sie im Regionalpark von Skocjan in ein Höhlensystem mündet. Insgesamt sind die Höhlen vom höchsten bis zum tiefsten Punkt 200 Meter tief. Für eine Führung zahlten wir 18 Euro, welche etwa zwei Stunden dauerte und insgesamt etwa 3 Kilometer lang war. Teil derer war die Wanderung zum Stollen, das Betreten des Stollens, die Besichtigung der Stillen Höhle, der Großen Halle und schließlich der Rauschenden Höhle, bevor der Ausgang in die Schmidl-Halle und schließlich ins Große Tal führt. In der Stillen Höhle konnte man zunächst Steine sehen, die von einem Einsturz im Höhlensystem zeugen. Die Große Halle ist mit ihren 30 Metern Höhe bereits sehr imposant und beherbergt beeindruckende Stalagmit- und Stalaktitformationen, unter anderem den "Riesen". Die Rauschende Höhle ist mit ihren 100 Metern Höhe gigantisch groß, die Reka tobt durch sie und den Fluss überquerten wir über eine Brücke in 45 Metern Höhe. Wir verließen die Höhlen durch die Schmidl-Halle ins Große Tal, in welchem die Reka von der Oberfläche in die Höhle tritt. Von einem Aussichtspunkt konnten wir schließlich dieses Naturspektakel von oben bestaunen.
Schließlich fuhren wir von dort hungrig ins nahegelegene Divaca und setzten unseren Weg gestärkt über die 409 nach Norden fort. Als wir Ljubljana passierten, fuhren wir auf die Landstraße 211. In Dovje hielten wir, da wir auf dem Platz übernachten wollten, den wir bereits auf dem Hinweg in Anspruch genommen hatten. Da leider niemand vor Ort war, fuhren wir einige Dörfer weiter und erreichten schließlich das Camp Spik in Gozd Martuljek. Wieder einmal bot sich uns ein grandioses Bergpanorama inmitten des Nationalparks Triglav.
Am achten Tag brachen wir von Slowenien nach Norden auf. Über die österreichischen Tunnel und Autobahnen erreichten wir die Millionenstadt Wien, besuchten das Mozarthaus und verbrachten die Nacht an der Donau in Rossatzbach mit Blick auf die Burgruine Dürnstein.
Zunächst verließen wir das neblige, regnerische Kranjska Gora und passierten die slowenisch-österreichische Grenze durch die Berge über verschlungene Pfade und den Wurzenpass. Bei Villach fuhren wir schließlich auf die A2. Etwa eine Stunde nach Abfahrt hielten wir an einem Rastplatz am schönen Wörthersee.
Der A2 folgten wir auch weiterhin auf unserer Reise durch Österreich. Bei der etwa 4-stündigen Fahrt passierten wir Wien und legten eine kurze Pause an einem Rasthof nahe Wiener Neustadt ein.
Schließlich fuhren wir in die Innenstadt von Wien, da wir das Mozarthaus, ehemaliges Wohnhaus und heutiges Museum, besuchen wollten. Die Suche eines Parkplatzes in einem Parkhaus entpuppte sich aufgrund der Größe des Autos als herausfordernd. Nach einer Stunde intensiver Suche stand das Carlchen sicher und kuschlig eingeparkt im Parkhaus.
Das Mozarthaus beziehungsweise die sich im ersten Stock befindende Wohnung gilt als einzige Wohnung Mozarts in Wien, die noch heute erhalten ist. Im Museum wird auf insgesamt drei Etagen das Leben und Wirken Mozarts erläutert, originale Einrichtungsgegenstände beherbergt das Haus nicht mehr.
Nach einer obligatorischen Sachertorte in einer Konditorei nebenan verließen wir das große Wien auf der A22.
Den Schnellstraßen 5 und 33 folgten wir in Richtung Westen entlang der Donau. Unseren Schlafplatz fanden wir auf einem Stellplatz im beschaulichen Örtchen Rossatzbach direkt an der Donau. Blicken konnten wir auf die schöne Ruine der Burg Dürnstein. Für 8 Euro stellte sich diese Übernachtung als ein günstiger und angenehmer Übernacchtungsort heraus.
Vor der Abfahrt frühstückten wir zunächst auf dem Stellplatz mit Donaupanorama und fuhren anschließend auf den Landstraßen 33, 37 und 36 Richtung Tschechische Republik und schließlich über den Grenzübergang Neunagelberg durch Waldgebiet.
Um in der Tschechischen Republik Mautgebühren zu vermeiden, entschieden wir uns dafür, nach Plzen über Landstraßen zu fahren. Über diese ging es langsam voran, die Landstraßen 24 und 34 führten uns Richtung České Budějovice und anschließend befuhren wir einige weitere Landstraßen (20, 177, 19). Plzen erreichten wir gegen Mittag, anschließend bekamen wir eine Führung durch die Pilsner Urquell Brauerei.
Das erste Pils weltweit wurde dort 1842 gebraut. Seit 2016 ist Pilsner Urquell ein japanisches Unternehmen, bevor es vorher 17 Jahre einem südafrikanischen Konzern gehörte. Die Führung dauerte etwa 90 Minuten bis zwei Stunden, schloss mit einer frisch gezapften Sonderkostprobe ab und kostete circa 10 Euro pro Person.
Nach der Führung und einem schnellen, späten Mittagessen verließen wir Plzen auf den Landstraßen 27 und 13 und erreichten gegen 20 Uhr das Örtchen Bilina nahe Teplice, wo wir über den Stellplatzradar eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden hatten. Zwischen Straße und Bahnschienen fand sich ein schmales Gebiet, das im Sommer als Freibad und von Frühling bis Herbst als Bungalow- und Stellplatz von einer Familie betrieben wird. Im Autocamp Kyselka konnten wir uns mit wenigen Wörtern auf Englisch und Tschechisch verständigen und zahlten für uns beide plus Auto umgerechnet etwa 13 Euro. Wer sich nicht an einfachen Toiletten- und Duscheinrichtungen stört, fühlt sich hier wohl.
Als wir unseren Stellplatz erreichten, war es bereits dunkel. In der Feuerstelle glühte noch ein kleines Lagerfeuer. Hier saßen wir bei einem Bierchen und sahen in die Sterne, bevor wir im Auto eine kalte Nacht bei etwa 0 Grad Celsius verbrachten.
Der Morgen war sehr kühl und regnerisch. In den einfachen Sanitäranlagen war kein Duschbereich vom Toilettenbereich abgetrennt, sodass wir die Dusche ohne Duschvorhang in der dafür vorgesehenen Ecke nahmen.
Fröstelnd schlüpften wir anschließend ins Carlchen und fuhren auf den Landstraßen 13 und 8 über Teplice zum Grenzübergang Zinnwald.
Im östlichen Erzgebirge durchfuhren wir einige Dörfer, bevor wir schließlich über die A 17 Dresden erreichten. Da wir bis zur Abgabe des Autos noch etwas Zeit hatten, gingen wir in der Dresdener Neustadt im Bottoms Up brunchen.
Vor der Abgabe fuhren wir in die Waschstraße, um das Auto aufzuräumen und zu reinigen. Dies nahm etwa anderthalb Stunden in Anspruch. Mittags gaben wir das Carlchen bei Carl und Carla in Dresden ab.
Auf der Rückfahrt nach Leipzig im privaten Auto fühlten wir uns sehr klein, da wir im Auto auf einmal wieder so niedrig und in Erdbodennähe saßen. Das Fahrgefühl in einem solchen Bus ist ein ganz besonderes und am allerbesten war es im fahrbaren Untersatz auch noch so gemütlich übernachten zu können.