Von Leipzig fuhren wir durch die Sächsische Schweiz auf der A17 über die tschechisch-deutsche Grenze und verbrachten zwei sonnige Tage in der herbstlichen Böhmischen Schweiz in dem kleinen Dorf Ostrov bei Tisa.
Auf der Hinfahrt fuhren wir von der A17 beim Bahretal ab, um in Tschechien die Autobahnfahrt und somit Gebühren zu vermeiden. Der Weg führt über Landstraßen durch die Orte Bahretal und Bad Gottleuba-Berggießhübel und schließlich über die Grenze und die tschechischen Dörfer Petrovice und Tisa. In Ostrov fanden wir einen Campingplatz, den wir noch von damals kannten, an den ein Gasthaus angeschlossen war und auf dem Schafe wohnten. Er befand sich direkt am Waldeingang und vom Platz aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die herbstliches Bermassiv und die Grenzplatte der Böhmischen Schweiz.
Dort verbrachten wir zwei Nächte und nutzen die Gelegenheit und das schöne Wetter für einen Spaziergang durch den am Hang gelegenen Wald, in dem wir neben Pilzen auch auch auf beeindruckende Felsformationen stießen und schließlich an der tschechisch-deutschen Grenzen in den Ort zurückliefen.
Der Platz bot neben einem günstigen Stellplatz (13 Euro inklusive zwei Personen und einem Auto) und gutem Essen im Gasthaus auch eine Feuerstelle direkt am Platz.
Davon machten wir natürlich Gebrauch bevor wir Richtung Osten nach Ostböhmen weiterfuhren.
Anschließend fuhren wir über Prag nach Ostböhmen in das Örtchen Čistá bei Litomyšl, in dem mein Großvater geboren wurde. Dort verbrachten wir zwei Tage. Vor der Reise stand bereits fest, dass wir dort hinreisen würden, da ein Familientreffen geplant war. Dies geschah zu dem Anlass, dass in der Kirche eine neue Glocke geweiht und wurde und mein Großvater anlässlich dessen eine Rede halten durfte.
Von Ostrov fuhren wir Richtung Teplice und dort auf die E55. Bei Prag fuhren wir auf die E67 und verließen diese bei Hradec. Von dort fuhren wir noch etwa eine Stunde bis Litomysl und schließlich nach Cista. Als wir im Dorf ankamen, war meine Familie bereits angekommen. Herzlich wurden wir bei Kaffee und Kuchen empfangen. Schließlich besuchten wir die Kirche, in der der örtliche Chor die Lieder für die kommende katholische Messe zur Glockenweihe probte. Über Nacht kamen wir bei einem Bekannten unter, der in der Kirche als Glöckner tätig ist. Dort grillten wir am Abend und stießen auf unser Treffen an.
Am Tag der Glockenweihe reiste der tschechische Kardinal in das kleine Örtchen. Eine Prozession führte vom Gemeindehaus zur Kirche. Vor dem Gottesdienst hielten der Bürgermeister, die Glockengießerin, der Kardinal, mein Großvater sowie weitere Personen Reden. Er durfte eine Rede halten, da er immer Kontakte in sein Heimatdorf gehalten hatte und ihm daher die Aufgabe des Ehrenglöckners zukommen würde. Schließlich wurde die Glocke durch den Kardinal geweiht und durch die Redner*innen erstmalig angeschlagen. Ein Kran hob dann die Glocke in den Kirchturm.
Daraufhin zogen die etwa 500-600 Besucher*innen in die Kirche, in der dann der Gottesdienst stattfand. Nach dem Gottesdienst wurde dann die Glocke erstmalig geläutet. Anschließend fand im Gemeindehaus ein Beisammensein satt.
Am darauffolgenden Tag verließen wir Cista dann schließlich und fuhren wieder Richtung Norden.
Von Cista begaben wir uns in Richtung der Adersbacher Felsen. In der Adersbacher Felsenstadt verbrachten wir einen Tag, an dem wir durch den Nationalpark wanderten. Auffällig sind die markanten Sandsteinformationen.
Aus Ostböhmen fuhren wir Richtung Norden auf den Routen 35, 36 und 14 nach Nachod. Dort in der Nähe wollten wir einen Schlafplatz finden, damit es am kommenden Tag nicht mehr weit zur Felsenstadt sein würde.
Im Oktober war es für uns dort gar nicht mehr so einfach, einen Stellplatz zu finden, der noch geöffnet hat. Schließlich fanden wir das Autokemp Brodsky in Cerveny Kostelec, welches direkt an einem See lag. Dort verbrachten wir die Nacht. Am frühen Morgen lag der See in einer wunderschönen Morgendämmerung in rosa und organgen Farbtönen. Auf dem See konnten wir die den Nebel und die Vögel beobachten. Auch Angler waren am See anzutreffen.
In Adersbach zahlten wir 100 Kronen für den Parkplatz und schließlich noch einmal 120 Kronen pro Person für den Eintritt in den Nationalpark. Mit seinen beeindrucken Felsformationen und diversen Routenoptionen samt gut ausgeschilderten Wegführungen bietet der Park viele verschiedene Möglichkeiten die Region eigenständig zu erkunden.
Von hier aus fuhren wir schließlich in das herbstliche Riesengebirge, um die Berge und die Elbquelle zu erkunden.